COSMO ist ein Radiosender der ARD, der mehrsprachig und ohne Unterbrechung sendet. In Deutschland, das häufig als „Einwanderungsland“ beschrieben wird, bringt COSMO Vielfalt zum Leben: Es bietet Raum für migrantische Sprachen, Themen und Musik und schafft ein gemeinsames „Wir“-Gefühl, das auch Einwanderer einschließt – als öffentlich-rechtlicher Sender. Auch ich leiste seit Jahren mit meinen wöchentlichen Kommentaren einen Beitrag zu COSMO, dessen Hörer ich schon lange bin.
Ein Beschluss des WDR-Rundfunkrats Ende Mai deutete darauf hin, dass die Tage von COSMO gezählt sein könnten. Der Schritt wurde als Teil einer weltweiten politischen Entwicklung gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk verstanden und stieß insbesondere deshalb auf Kritik, weil er mit dem Erstarken der migrationsfeindlichen extremen Rechten zusammenfällt. Nach einer Protestaktion – getragen von Journalistinnen und Journalisten, Intellektuellen, Schriftstellerinnen und Künstlern, zu denen auch ich gehöre – und einer Unterschriftenkampagne kam der erwartete Rückzieher.
Doch nun droht eine neue Gefahr: Der RBB möchte sich aus finanziellen Gründen aus der COSMO-Kooperation zurückziehen, was das Aus für die Berliner Stimme des Senders bedeuten könnte. Ich hoffe, auch diese Entscheidung wird revidiert – damit Berlin, das längst zu einem Anziehungspunkt für Migrantinnen und Migranten geworden ist, nicht auf COSMO verzichten muss.
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