Kommunalwahlen fanden im März des Jahres 2019 statt. Im Februar führten die türkischen Streitkräfte die „Operation Frühlingsschild“ durch. Die Operation endete drei Wochen vor den Wahlen. Und erneut zog Erdoğan als siegreicher Befehlshaber in die Wahlen …
In Syrien einzumarschieren und die Opposition dazu zu bewegen, sich unter dem Deckmantel der „nationalen Einheit“ zu versammeln, ist in den letzten sieben Jahren zu einer Wahltaktik der AKP-Regierung geworden. Bedauerlicherweise tappte die Opposition jedes Mal in diese Falle und unterstützte Erdoğans Kampagne widerwillig – ohne sich Fragen wie diese zu stellen: „Ist diese Operation notwendig?“ „Ist es das Wert, unzähligen Menschenleben aufs Spiel zu setzen?“, „Was wurde letztendlich erreicht?“
Vor uns liegt die entscheidende Wahl. Dieses Mal prognostizieren nahezu alle Meinungsumfragen eine Niederlage für Erdoğan. Die Regierung muss dringend einen Ausweg finden. Was tut sie?
Sie ahnen es: Eine Auslandsoperation in Syrien ...
Erdoğan hat bereits erste Vorbereitungen für den Einsatz angekündigt ... Am 23. Mai kündigte er den Start einer Operation zur „Schaffung einer 30 Kilometer langen Sicherheitszone an der Südgrenze“ an. Auf dem Gipfeltreffen Russland-Iran-Türkei Mitte Juli in Teheran sprachen sich jedoch sowohl Moskau als auch Teheran gegen die Operation aus. Erdoğan blieb hartnäckig.
Am 5. August brachte er das Thema bei einem weiteren Treffen mit Präsident Putin in
Sotschi auf. Der russische Staatschef soll Informationen zufolge einer eingeschränkten Operation unter bestimmten Bedingungen zugestimmt haben .... Einige Stimmen befürchten, dass Putin im Gegenzug für den Verkauf von türkischen
Drohnen an Moskau den russischen Luftraum für türkische Jets in Syrien öffnen könnte.
Ein überaus heikler August steht uns bevor ...