Osman Okkan ist eine der prägenden Figuren unter den türkischstämmigen Journalistinnen und Journalisten in Deutschland. Nachdem er 1965 nach Deutschland kam, begann er seine Karriere als Redakteur beim WDR und übernahm Verantwortung beim Köln Radyosu (Türkisch: „Das Kölner Radio“). Er produzierte unzählige Dokumentationen und galt als eine wichtige Stimme für den Kampf um Menschenrechte in der Türkei sowie für die Belange der türkischen Arbeitsmigranten in Deutschland.
Ab den 1990er-Jahren engagierte er sich verstärkt in zivilgesellschaftlichen Initiativen und war maßgeblich an der Gründung des KulturForums TürkeiDeutschland, der Griechisch-Türkischen Freundschaftsinitiative und des Kölner Hrant-Dink-Forums beteiligt. Ich selbst lernte ihn Ende der 1980er-Jahre bei der Sendung 32. Gün kennen. Während meiner Exiljahre in Deutschland war er einer meiner größten Unterstützer. Umso mehr hat es mich gefreut, dass ich am vergangenen Wochenende die Ehre hatte, das Gespräch mit ihm zu moderieren, als ihm beim Nürnberger Filmfestival Türkei/Deutschland der Ehrenpreis verliehen wurde. Das Gespräch war ein faszinierender Einblick in die Erfahrungen eines klugen, weitsichtigen Menschen, der auf 60 Jahre Leben und Wirken in Deutschland zurückblicken kann. Mit seinem Engagement für Kultur, Kunst, Medien und Menschenrechte hat er sowohl in Deutschland als auch in der Türkei Spuren hinterlassen. Ich gratuliere ihm von Herzen zu dieser verdienten Auszeichnung.
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